Zur Rollenaddressierung von Studierenden im Praxissemester
Praxissemester – Fachliterarischer Bezug Wagner-Willi (2018) versteht den Übergang von Pause zu ‚Unterricht‘/die Phase des Unterrichtanfangs als liminale Schwellenphase nach dem Ritual- und Sozialforscher Victor Turner.[1] Es ist ein komplexes, dynamisches Geschehen/ ein interaktiver Prozess verschiedener asymmetrischer Akteure mit unterschiedlichen Interessen, welcher vom Ausführen verschiedener Mikrorituale geprägt ist.[2] Während in Peer-Aktivitäten einiger die Pausendynamik weiterläuft, […]
Wochenplanarbeit – Eine ethnographische Mikrostudie zu den Handlungspraktiken schulischer AkteurInnen im Rahmen der Wochenplanarbeit
Einleitung „Wochenplanarbeit ist ein Konzept der Unterrichtsstrukturierung und Unterrichtsorganisation. Sie findet auf der Grundlage der gültigen Curricula statt und ist somit auch lernzielbezogener Unterricht. […] [Wochenpläne] sind ein Instrument des Offenen Unterrichts und erheben den Anspruch, schulische Lernprozesse effektiver und nachhaltiger zu gestalten.“ (Vaupel, 2010, S.75) Die Wochenplanarbeit ermöglicht jeder/jedem Lernenden Wahlmöglichkeiten in Bezug auf […]
Wie vollziehen Grundschülerinnen und Grundschüler die Freiarbeitsphase im Hinblick auf das Verhältnis zwischen sachbezogener Tätigkeit, Nebentätigkeit und Untätigkeit?
Einleitung Die vorliegende Arbeit fokussiert die Handlungspraktiken der Schülerinnen und Schüler innerhalb derFreiarbeitsphase. Dabei wird insbesondere das Verhältnis zwischen sachbezogener Tätigkeit, Nebentätigkeit und Untätigkeit untersucht, welches innerhalb der Wissenschaften noch sehr unerforscht ist (vgl. Breidenstein et al. 2017b, S. 206). Die Freiarbeit wird als eine von mehreren Unterrichtsformen offenen Unterrichts verstanden (vgl. Lähnemann 2009, S. […]
Wie “machen” Kinder und Lehrkräfte den Unterrichtsanfang während der Corona-Pandemie?
Einleitung „Sich mit dem schulischen Alltag aus der Perspektive von Kindern zu beschäftigen, bedeutet, den sozialen Prozessen in der Schulklasse eine größere Bedeutung bei zu messen“ (Heinzel, 2012, S.179). In dieser Arbeit soll anhand einer ethnographischen Analyse eines Unterrichtsbeginns einer ersten Stunde während des Wechselunterrichts in der Coronapandemie die Perspektive des Kindes als Akteur*in der […]
Unterrichtsstörungen. Welche verbalen Interventionsmaßnahmen wendet die Klassenlehrerin der Klasse 1b in den Stillarbeitsphasen an und wie reagieren die Schülerinnen und Schüler auf diese?
Einleitung Unterrichtsstörungen sind laut Wiater an vielen Schulen alltäglich.1 So auch an der Schule, an der ich mein Praxissemester absolvieren durfte. Es gab keinen Schultag, an dem ich keine Unterrichtsstörungen beobachten konnte. Auch aus der Literaturrecherche geht hervor, dass die Thematik kontinuierliche Aktualität erfährt. Aufgrund dessen und aufgrund meines persönlichen Interesses, wird sich in dem […]
Spannungsfeld Peerkultur und Schule – Eine ethnografische Beobachtung zum Übergang zwischen Pause und Unterricht
Einleitung Folgende ethnografische Forschung beschäftigt sich mit der Thematik des Übergangs zwischen Pause und Unterricht. Die dafür genutzte Beobachtung stammt aus meinem Praxissemester in einer jahrgangsgemischten Grundschule. Diese arbeitet mit einem offenen Lernkonzept, welches an Maria Montessori angelehnt ist. Einige schulspezifische Besonderheiten sind demnach auch für die Rahmung folgender Ergebnisse entscheidend. Zum einen befindet sich […]
Soziale Ordnung im Chaos – Wie wählen Kinder ihren Sitzplatz in offenen Lernsettings?
Einleitung Die Formulierung „Soziale Ordnung im Chaos“ soll überspitzt die Situation der freien Sitzplatzauswahl im Klassenraum beschreiben. Sie ist geprägt durch eine unordentlich scheinende Atmosphäre und eine kurze Phase mit einer hohen Dichte an Handlungen. Folgende Erfahrungen stammen aus meinem Praxissemester an einer jahrgangsgemischten Grundschule in Siegen, die angelehnt an das Maria Montessori Konzept arbeitet. […]
SchülerInnenhandeln bei der Herstellung von Unterrichtsordnung
Einführung „Durch Beobachtungen (im Unterricht) (…) wurde deutlich, wie Kinder in ihrer Aufmerksamkeit hin- und herpendeln: zwischen den Regieanweisungen der Lehrerin und den Inszenierungsvorschlägen der Gleichaltrigen, zwischen den von der Lehrerin für wichtig erachteten Themen und den leerkulturellen Themen.“ (Heinzel 2012: 178) In einer dezidierten Untersuchung der kindlichen Perspektive auf Schulunterricht macht Friederike Heinzel sichtbar, […]
Peerkultur in der Schule – Eine ethnographische Analyse peerkultureller Verhaltensweisen während der Frühstückspause
Einleitung Schule ist geprägt durch peerkulturelle Handlungen. Der Begriff Peerkultur bezeichnet die Kultur der Gleichaltrigen, also ihre Praktiken, ihr Wissen und ihr soziales Beziehungssystem (vgl. Breitenstein, 2008, S. 945). Die Peerkultur einer Schulklasse unterscheidet sich dabei noch einmal stark von der einer Clique, Bande oder einem Freundeskreis, da ihre Zugehörigkeit unfreiwillig ist und durch staatliche […]
Die Rolle der Erwachsenen in demokratischen Institutionen der Schule. Welches Gefühl der Bedeutsamkeit wird den Kindern entgegengebracht
Einleitung: demokratisches Lernen in der Grundschule Dem politischen Lernen mit all seinen Facetten, angefangen bei der Demokratisierung der Institution Schule über die Partizipation der Kinder an der Schulgestaltung und dem eigenen Lernen bis hin zur Subjektivierung des Kindes hin zum Gestalter seines eigenen Lebens- und Lernweges, muss angesichts einer immer leistungsorientierteren Gesellschaft und gerade auch […]