Zwischen Mitbestimmung und Vorgaben – Der Morgenkreis als mögliches Instrument zur Förderung von Partizipation?
1. Einleitung Die Frage nach der Partizipation von Schüler*innen am Schulleben ist ein zentrales Anliegen der modernen Bildungsforschung und eng mit den Grundsätzen demokratischer Erziehung verbunden. Partizipation bedeutet in diesem Zusammenhang mehr als nur die formale Einbindung von Schüler*innen in Entscheidungsprozesse – sie umfasst vielmehr die aktive Mitgestaltung von schulischen Abläufen und die Möglichkeit, eigene […]
Akteure des Morgenrituals – Eine ethnografische Studie im Feld der Grundschule
Wenn Peers zur Kontrollinstanz schulischer Regeln werden
1. Kurzer Einblick in das Thema [1] Regeln sind aus dem Alltag nicht wegzudenken. Auch für die schulische Ordnung sind Regeln und deren Einhaltung von großer Bedeutung. Um welche Regeln es sich dabei explizit handelt, ist von Schule zu Schule unterschiedlich. [2] „Für das schulische Handlungsfeld lassen sich […] Regeln von unterschiedlicher Genese, mit unterschiedlichen […]
„What the hell is a Regel?“ – Zur Herstellung von Regeln im schulischen Kontext
[1] Im schulischen Kontext existieren verschiedene Arten von Regeln. So unter anderem rechtliche Regelungen wie die Schulpflicht. Dazu kommen weitere Regeln, wie beispielsweise die Schulordnung, welche vor Ort in der Schule individuell und explizit festgelegt werden. Zusätzlich zu diesen existiert jedoch auch eine Vielzahl an Regeln, die nicht klar definiert und explizit festgehalten werden (vgl. […]
Pokémon-Karten im Klassenzimmer:Eine ethnografische Untersuchung der peerkulturellen Dynamik des Sammelns und Tauschens
1 Einführung [1] „Der Siegeszug der bunten [Pokémon] Spiel- und Sammelkarten ging dann aber in rasendem Tempo rund um den Globus und machte auch in deutschen Klassenzimmern Halt“ (Redaktion hessenschau.de, 2023). Das Sammeln kann als verbreitete Kulturpraxis im deutschsprachigen Raum bezeichnet werden. So sammelt ein Großteil der Deutschen aktiv und noch mehr Menschen haben im […]
„Hefte einpacken und frühstücken!“ – Eine Mikrostudie zum Übergang vom Unterricht der 1. Klasse in die Frühstückspause
1. Einleitung: Übergänge im schulischen Kontext [1] Der Schulalltag ist geprägt von zahlreichen Ritualen, Abläufen und räumlichen sowie zeitlichen Phasenwechseln. Diese finden meist nicht isoliert statt, sondern gehen oftmals ineinander über oder bedingen einander. So bildet beispielsweise der Übergang vom Unterricht in die Pausenzeit einen festen Bestandteil eines jeden Schultages, und ist somit Teil der […]
Wie melden sich Schüler*innen als alltägliche Praktik im Unterricht? Eine Mikrostudie
1. Einleitung [1] Die vorliegende ethnographische Mikrostudie richtet den Blick auf die Schüler*innen als Akteur*innen im Unterrichtsgeschehen, konkret auf Fragestellung „Wie melden sich Schüler*innen als alltägliche Praktik im Unterricht?“. [2] Das Melden stellt eine bedeutsame Alltagsmethode innerhalb des Unterrichts dar (vgl. Wiesemann, 2011, S. 172). Es dient dazu, die unterrichtliche Kommunikation zu organisieren und zu […]
Wie machen die Akteur*innen Regeln als gemeinsame soziale Praktik bei der Ausübung des Leisezeichens zu Beginn des Unterrichts?
1. Einleitung [1] Innerhalb des Schulalltags existieren soziale Praktiken, welche den Schüler*innen abverlangt werden, um schulische Ordnung herzustellen und aufrechtzuerhalten. Die Praktiken dienen der Erreichung normativer Verhaltensstandards und ermöglichen die performative Hervorbringung und Umsetzung schulischer Regeln. Eine kompetente und routinisierte Ausübung der Praktiken führt zu einer gegenseitigen Erwartbarkeit zwischen den schulischen Akteur*innen im täglichen Miteinander […]
Zur Rollenaddressierung von Studierenden im Praxissemester
Praxissemester – Fachliterarischer Bezug [1] WAGNER-WILLI (2018, S.59) versteht den Übergang von Pause zu ‚Unterricht‘/die Phase des Unterrichtanfangs als liminale Schwellenphase nach dem Ritual- und Sozialforscher Victor Turner. Es ist ein komplexes, dynamisches Geschehen/ ein interaktiver Prozess verschiedener asymmetrischer Akteure mit unterschiedlichen Interessen, welcher vom Ausführen verschiedener Mikrorituale geprägt ist (vgl. WAGNER-WILLI, 2005, S.286). Während […]
Wochenplanarbeit – Eine ethnographische Mikrostudie zu den Handlungspraktiken schulischer AkteurInnen im Rahmen der Wochenplanarbeit
Einleitung [1] „Wochenplanarbeit ist ein Konzept der Unterrichtsstrukturierung und Unterrichtsorganisation. Sie findet auf der Grundlage der gültigen Curricula statt und ist somit auch lernzielbezogener Unterricht. […] [Wochenpläne] sind ein Instrument des Offenen Unterrichts und erheben den Anspruch, schulische Lernprozesse effektiver und nachhaltiger zu gestalten.“ (Vaupel, 2010, S.75) [2] Die Wochenplanarbeit ermöglicht jeder/jedem Lernenden Wahlmöglichkeiten in […]